RUHESTAND

Ab Anfang 2021 sind wir nur noch Privatleute.

Bitte für Informationen zu ASSOS, Käufe, Kaufanfragen und vieles andere an Holger Röthig
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Danke schön und alles Gute. Wir sehen uns auf dem Rad! 

Bergübersetzung 34/34

Klaus hat es mir leichter gemacht.
An meinem alten Cannondale CAAD5 von 2001 hat er mir 'mal wieder die Übersetzung angepasst, d.h. für mich bergtauglicher gemacht. 
Der wievielte Umbau war es eigentlich in all den Jahren? Zuerst wurden die Record Kurbeln an dem kpl. Campa ausgestatteten Rad gegen Chorus Kompaktkurbeln mit 50/34 Zähnen getauscht.Dann reichten hinen die 26 Zähne nicht mehr, man wird ja älter. Also kam das größte Ritzel, was Campa für eine 10-fach Gruppe liefern konnte,  drauf, ein 30er  in einer Centaur Kassette, das sich allerdings nur mit einem "langen" Schaltwerk schalten lässt. Also musste auch das Record Schaltwerk dran glauben, und wurde gegen ein profanes Veloce Schaltwerk mit langem Schaltkäfig getauscht.
Die Schaltung funktionierte prima, nur verhinderte sie nicht das Älterwerden, das jetzt nach etlichen Jahren nach der nächsten Ausbaustufe rief. Bloß, es gibt für 10-fach kein heute so beliebtes 32er Ritzel.
Shimano hat in seiner Trekkingrad Gruppe Tiagra 34er Ritzel in einer 10-fach Kassette. Nur die passt natürlich nicht auf einen Campa Freilaufkörper. Und die Abstände zwischen den einzelnen Ritzeln sind bei Shimano 10-fach auch kleiner als bei Campa 10-fach, was bedeutet, es lässt sich nicht  exakt schalten. 
Aber Klaus hat es gemacht. Mit seinen guten Kontakten zu Campa beschaffte er den richtigen ,  Freilauf, der sowohl zur Alu-Achse meiner tollen Neutron Laufräder wie auch zur Shimano Kassette passt.

Die Kassette wurde entnietet, und zwischen den einzelnen Ritzeln Zwischenringen mit dem für Campa nötigen Abstand eingefügt. Natürlich gehört zum neuen Ritzelpaket eine neue Kette. Deren Länge wurde um ein Kettenglied kürzer gewählt, als die alte war. Und zwischen dem Anschlag von Schaltwerk und Schaltauge wurde ein kleines Distanzstück aus Alu eingefügt, das dafür passend hergestellt wurde, so dass das eigentlich lt. Campa nur für ein 30er Ritzel geeignete Schaltwerk jetzt ganz unproblematisch auf ein 34er Ritzel klettert, und auch ohne dass das obere Schaltungsröllchen dabei geräuschvoll ins Ritzel läuft. Selbstredend lassen sich alle Gänge schalten, auch "groß-groß", was aber eh Unsinn ist.
Schauen wir 'mal, wie lange ich damit wieder alle Berge 'raufkomme.

Bleibt noch zu sagen, dass es schade ist, dass es so wenig altersgerechtes Radsportmaterial in feiner Qualität gibt, denn mit jedem Umbau ist das Rad schwerer geworden, und dabei wollte ich es doch eigentlich immer nur leichter haben.

Nachtrag: heute war die Testfahrt, mal sehen, ob auch alles schön funktioniert und was soll ich sagen: Hervorragend! Toll!
Ich musste gleich den Sender herauf fahren, natürlich von der schwereren Seite und habe dabei auch gleich die komplette Übersetzung gebraucht, alles prima.

 

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L´Eroica, der Nachtrag


Nov.2015

Gut drei Wochen stand sie da, in ihrem Dreckornat, die Insignie des infantilen Männerverhaltens, mein völlig verdrecktes, historisches Pinarello Rennrad nach seinem L´Eroica Einsatz.


Es war aber auch zu schön, sich als Erwachsener ´mal wieder so richtig im Dreck suhlen zu können. -  Das mit dem Regen war ja nicht vorhersehbar, quasi unvermeidbar, und somit nicht nur entschuldigt, sondern gerade dadurch besonders heroisch, wie zwischenzeitlich der Veranstalter auf seiner Website schreibt.

Da musste man(n) durch. Welch ein Vergnügen!


Es war beinahe eine altarhafte Installation, die da in unserer Wohnung stand. Die verdreckte Startnummer, die vom toskanischen Lehm verschmierten Radschuhe, die zerrissenen Handschuhe, wie auch die hübsche Blechdose mit der Eroica Aufschrift, die es zum Start, mit Chianti und anderen Nettigkeiten gefüllt, gab, umrahmten ein dick verkrustetes, hellockerfarbenes Rad, das nur noch stellenweise seine ursprüngliche blaue Farbe zeigte. Hätte es Joseph Beuys besser zeigen können? Jeder Anblick rief mir wieder dieses Lächeln ins Gesicht.


Nur tauchte die Frage auf: Patina oder Funktion? Denn so bleiben konnte es nicht. Weder als Fahrrad noch als raumgreifende Inszenierung. Auch schien mir die Toleranzprüfung für meine liebe Ehefrau und unserer guten Seele von Putzhilfe zu groß.


Wie viel Patina verträgt eigentlich die perfekte Funktion? Könnte man nicht, ging mir durch den Kopf, soviel wie möglich der Geschichte sichtbar erhalten, bei gleichzeitig guter Funktion? Die Antwort ist ernüchternd. Nein, kann man nicht. Hier ist natürlich nicht die Rede von Lackschäden, z.B, durch Steinschlag, dem Einspannen von Laufrädern oder dem Befestigen von diversen Schellen, von Kratzern im Alu an Kurbeln und Pedalen. Diese Unvermeidlichkeiten eines Radlebens ließen sich auch nur mit einem Eingriff in die Originalität beheben, und die ist einmalig, nicht ersetzbar, oder wiederholbar. -  Ganz klar wollen Lackschäden etc. behandelt sein, etwa um Oxidation zu vermeiden, aber eine  Nach-oder Neulackierung hat noch jedem Rad seine Ursprünglichkeit genommen und es in ein unharmonisches Gebilde verwandelt.

Die Rede ist hier von Erhaltung, bisweilen Wiederherstellung der mechanischen Funktionen. So treibt ein einfaches Putzen oder Waschen, insbesondere mit einem Wasserstrahl, den Schmutz, und es sind immer kleine und kleinste  mineralische Teilchen ( Schleifkörper ), nur weiter in die offenen, ungedichteten Konenlager, die alle Räder bis in die 1980er Jahre hatten.

Da hilft nur, was man auch früher mindestens einmal im Jahr machte, auseinandernehmen, säubern, auf Beschädigungen prüfen, neu fetten, wieder gewissenhaft zusammenbauen und dabei das Lagerspiel exakt einstellen, was sich heute bei industriell gefertigten Rillenkugellagern erübrigt.


Auch mein kpl. Campagnolo SR ausgestattetes Pinarello hat nur offene, einstellbare Konenlager.  Steuersatz und Tretlager haben Kugelringe, was eine Erleichterung beim Zusammenbau bringt. Naben und Pedale haben lose Kugeln, was ein deutlich aufwändigeres Arbeiten verlangt. Einmal, damit keine Kugeln bei der Demontage verloren gehen, zum anderen, damit die Kugeln wieder dahin kommen, wo sie hin gehören.

Bei den insgesamt 32 winzigen Kugeln eines Pedals keine leichte Aufgabe, aber lösbar. Sie werden ins Fett gelegt, wobei eine Pinzette hilfreich ist, darin ausgerichtet und sind dann so (etwas) fixiert für den weiteren Zusammenbau. Ich benutze gerne weißes Lithiumfett, aber auch nahezu alle anderen (vollsynthetischen) Wälzlagerfette funktionieren. Denn bei allem Wollen, die Belastung, die wir Radsportler den Lagern zumuten, ist nicht so groß, dass es eines speziellen Fettes bedarf. Selbst bei höchsten Trittfrequenzen und/oder extrem schnellen Abfahrten tritt z.B. keine thermische Belastung auf. Schlecht ist nur altes (trockenes, verharztes) und/oder verschmutztes Fett.

Ein Problem der Stahlrahmen ist die mögliche Kontaktkorrosion an Alusattelstütze und Aluvorbau.

Trifft hier ein Elektrolyt ( das einfachste, selbst in der Luft reichlich vorhandene, ist Wasser ) auf das Zusammenspiel der zwei Metalle Stahl und Aluminium, findet ein Ionenfluss vom höhenwertigen zum niederwertigen Metall statt. Das Ergebnis ist häufig nur schwer lösbar. Auch hier hilft nur regelmäßiges ( min. jährliches ) Demontieren, Säubern und Fetten.


Die Bremsflanken der Felgen lassen sich mit Felgenradiergummis ( gibt es in verschiedenen Ausführungen ) optimal säubern, glätten oder schleifen. Die Bremsgummis selbst werden von evtl. gezogenen Spänen befreit und wenn nötig auf Schleifpapier geplant. Da alle Gummi-und Kunststoffe im Laufe der Zeit ihre Weichmacher verlieren, sollte man sie rechtzeitig wechseln. Für die alten Campa Bremsen gibt es Neuware von KoolStop, die richtig gut ist.


Sehr schwierig ist das Säubern einer richtig verdreckten Kette. Handelsübliche Reinigungsmittel sollte man auf ihre Umweltverträglichkeit und ihre entfettende Eigenschaft prüfen. Die Handhabung und die Entsorgung der benutzten Reinigungsflüssigkeit stellen in meinen Augen ein Problem dar.

Kann ich aber eine sichere Entsorgung gewährleisten, ist Diesel das Einfachste und Beste. Ein Bad in Diesel spült ganz leicht den Schmutz heraus ohne die Kette zu entfetten. Denn Diesel ist Öl, Leichtöl. -  Aber Vorsicht, Diesel stinkt, Diesel ( Mineralöl ) darf niemals in die Umwelt gelangen, und die darin gebadete Kette enthält zunächst zuviel Öl und muss einige Zeit abtropfen, oder mit Druckluft ausgeblasen werden.


Einfach dagegen ist die Pflege von Sätteln mit Leder. Von Zeit zu Zeit etwas ( silikonfreies ) Lederfett erhält die Funktion über Jahrzehnte. Bei Kernledersätteln ( z.B. Brooks ) will allerdings die Erhaltung der Form beachtet sein. Das sogenannte Einsitzen geht nahezu direkt in ein Versitzen über. Der Sattel an sich ist nämlich dumm. Er weiß nicht, wann er eingesessen ist und verändert sich ständig weiter, indem er dem Druck immer mehr nachgibt. Also rechtzeitig Nachspannen, beim Trocknen nach  Regenschlachten mit Papier ausstopfen und evtl. mit Spann(Pedal)riemen Formerhaltung betreiben. -  Ist der Spannmechanismus am Ende , wird er ganz zurückgestellt, die langgezogene und nicht weiter spannbare Lederdecke hinten entnietet,

wieder richtig  über das Sattelgestell gelegt, und neu vernietet. Nieten hat ( sollte haben ) der Schuster, der auch ggf. um Assistenz angegangen werden kann, z.B. beim Abschneiden des jetzt überschüssigen Leders mit den Löchern der alten Nieten. Die so bearbeiteten Sättel sind die bequemsten. Sie haben das dünnste, elastischste Leder, das stark gedehnt zudem sehr formbeständig ist.


Kunststoffe, Gummiteile ( z.B. Bremsgriffgummis, aber auf gar keinen Fall Bremsklötze oder Reifen mit denen man fahren möchte ) werden mit Silikonöl vor Rissigkeit bewahrt.

Der gesäuberte Rahmen, der Lack wird mit Wachs behandelt, der auch wieder Glanz schafft.

Bei Bowdenzüge lohnt keine Aufarbeitung ( außer für museale Zwecke ), also besser direkt tauschen.

 

Alles wieder ordentlich zusammengebaut und eingestellt ist die ganze Aktion schon ein tagesfüllendes Programm. Gönnt man dem Rad dann noch ein neues (Leinen)Lenkerband, steht aber wieder ein vollfunktionsfähiges Schmuckstück vor einem, bereit für neue Happenings, von denen vielleicht wieder das eine oder andere in eine kleine Installation endet. Zumindest temporär. 


L' Eroica 2015, die Veranstaltung

L´Eroica 2015


Prolog

Gleich vorne weg, ja, es hat einen Heidenspaß gemacht. Nein, es war nichts Heroisches dabei. Und, auch in der Toscana scheint nicht immer die Sonne.

Wahnsinn ( häufig Bestandteil einer Heldenhaftigkeit ) ist es eigentlich nur fast 3000 KM für ein Radsportevent zu reisen.


Zur Veranstaltung

Die L´Eroica in Gaiole, mitten im Chianti gelegen, ist die Mutter aller Veranstaltungen für historische Rennräder. 1997 fand sie zum ersten Mal statt, mit 92 Teilnehmern. Diesmal waren

es 6.500. Initiiert wurde sie von einer Interessengruppe zur Erhaltung der unbefestigten Straßen in den toskanischen Weinbergen. Und genau darin besteht ihr Reiz, ihr Mythos, ihre fahrerische Schwierigkeit: Kieswege. Mal besser, mal schlechter, eigentlich nie flach, teilweise sogar sehr steil. Fast die Hälfte aller vier möglichen Strecken besteht aus diesen Strade bianche ( weißen Straßen ), die es mit einem Rennrad älter 1987 zu bewältigen gilt. Heißt: wenig bis gar keine Gänge und Bremsen, die bestenfalls verzögern. So was kann anstrengend werden.


Meine Vorgeschichte und Vorbereitung

Haben sich erstmal genug alte (Renn)räder angesammelt, und muss man das der besten aller Ehefrauen als Sammlung historischer Rennräder, quasi als Teil der großen Radsportgeschichte erklären, bleibt immer noch die Frage, was damit tun. -  Man könnte auch damit fahren, sprächen nicht Zeit, Gelegenheit, das Vorhandensein von modernen, viel effektiveren Rennrädern und der schwierige Erhalt von historischen Komponenten dagegen.

Der Continental Startplatzgewinn war die Gelegenheit. War es überhaupt eine Frage? Jetzt oder nie wird da hingefahren und einem musealen Maschinchen so richtig Auslauf gegeben. Allerdings sind 14 Tage verbleibende Zeit für die vielen Vorbereitungen verdammt kurz.

Die Wahl fiel auf mein neuestes, dafür geeignetes Rad, ein Pinarello Mod. Treviso Bj. 1984. Die 6 

( in Worten: sechs ) Ritzel hinten werden mit einem Rahmenschalthebel am Unterrohr ohne irgend-

eine Arretierung geschaltet, was allerdings besser geht, als man glaubt. Die Bremszüge verlassen die Bremsgriffe oben in einem großen Bogen. Der Sattel ist ein Typ Cinelli, die zugelassene Alter-

native zum Typ Brooks. Und ganz wichtig, die Pedale haben noch Haken und Riemen. Clipless Pe-

dale sind nicht zugelassen. Was wieder etwas Eingewöhnungszeit brauchte und bestimmt für jüngere Zeitgenossen befremdlich ist, die nicht damit groß geworden sind, und was man in Verlauf der Veranstaltung deutlich sehen konnte. 

Da die Übersetzung wegen der Schwere der Strecke ( O-Ton Veranstalter ) freigegeben ist, tauschte ich im Rahmen des technisch Möglichen den 6-fach Zahnkranz mit 13 - 23 Zähnen gegen einen mit 14 - 28 aus meinem Fundus. Macht mit dem kleinstmöglichen Kettenblatt von 42 Zähnen eine Übersetzung von 1 : 1,5, was 3,20 Meter zurückgelegter Weg bei einer Kurbelumdrehung bedeutet. Mein aktuelles Rennrad legt im Berggang nur 2,27 Meter zurück. Oha!
Viva la Differenza.

Fahrversuche am Langenberger Sender fühlten sich entsprechend an. Längst vergessene Bilder von schwer im Wiegetritt arbeitenden Radsportlern schossen durchs Gehirn. Vielleicht bin ich auch, 30 Jahre älter, nur einfach schlapp. Beruhigend wirken die vielen Bilder von Schiebenden bei der L´ Eroica. Selbst bei der TdF in den 20er, 30er Jahren keine unübliche Art der Fortbewegung. Und genau dafür habe ich auch die passenden Schuhe. Die einzigen noch in meinem Besitz für Haken und Riemen. Adidas Querfeldeinschuhe von Klaus Peter Thaler aus den frühen 80ern. Schwarzes, glänzendes Lackleder ( schmutzabweisend ) mit einer Schnürsenkelabdeckung.
Très  chic.


Vor Ort in Gaiole

Nach einer Zwischenübernachtung in Südtirol sind wir Freitag Nachmittag in Gaiole, und ich kann die Startunterlagen in Empfang nehmen. Die Organisation ist perfekt. Conti hat alle meine Daten

( inkl. des Gesundheitszeugnisses, ohne das in Italien nichts läuft ) übermittelt und ich bekomme eine große, schmucke Blechkiste mit L’ Eroica Aufschrift ausgehändigt. Darin befindet sich u.a. ein Fläschchen mit einem dunkelroten Inhalt und einem schwarzen Hahn auf dem Etikett, das die Einheimischen schlicht nach ihrer Heimat Chianti nennen. Allerdings vermisse ich jeglichen Hinweis auf den Einnahmezeitpunkt und die richtige Dosierung.

Gaiole selbst ist in festlicher Ausnahmestimmung. Überall Marketender mit Köstlichkeiten für den Magen oder Härterem für´s historische Rennrad. Die Menschen tragen ein buntes Wolltrikot und haben eine klassische Radmütze auf. Ich bin geneigt Alaaf und Helau zu rufen.


Wir wohnen 14 KM außerhalb auf dem Weingut Dievole, das nur über strade bianche erreichbar ist.

Es liegt direkt an der Strecke, was bei dem gerade einsetzenden Regen den Gedanken weckt, man könnte, wenn es am Veranstaltungstag ganz Dicke kommt, auch aufhören und einfach ins Hotel gehen.

Alle dunklen Gedanken sind beim Abendessen wie weggeblasen. Toskanische Schmankerl vom Grill, dazu Livemusik mit Akkordion und Mandoline. Ein Riesenspaß! Und als noch der kugelrunde Koch mit in den Gesang der italienischen Volksweisen einstimmt, kocht die Stimmung. Die nicht ganz junge englische Lady vom Nachbartisch verliert ihre Contenance, schnappt sich diesen schelmisch dreinschauenden Kellner und tanzt mit ihm Walzer durchs Restaurant. Viva Italia!


Am Samstag dann strahlender Sonnenschein. Wir fahren mit dem Auto einige weiße Straßen der Strecke ab. Vielleicht sehe ich das Ganze mit meinem Wunsch nach Streckenkenntnis zu sportlich.

Aber diese unbefestigten, gleichwohl offiziellen Straßen sind schon erschreckend. Eher Großbaustellen. Schotter, Geröll, grobe Steine, engste Kurven, wilde Wasserablaufrinnen, Wellbrettstrukturen, und immer wieder steil rauf und runter. Das arme Auto.

Nachmittags Fotoshooting bei Conti mit den anderen Gewinnern im gesponsorten Conti Wolltrikot.


Ablauf

Früh aufgestanden und pünktlich zum Start um 8:30 Uhr in Gaiole, das völlig überlaufen ist. Aber die Organisation ist absolut perfekt, und wir bekommen einen Parkplatz im Ort zugewiesen.

In der Hauptstrasse findet die Startaufstellung statt. Am Eingang bekommt jeder seinen Partenza Stempel, dann heißt es warten. Dicht gedrängt um mich herum ein babylonisches Sprachengewirr.

Man kommt wirklich von überall her. Japaner, Australier, Amerikaner, Engländer, Franzosen, Deutsche, Osteuropäer und natürlich Italiener. Das Fernsehen ist selbstverständlich auch da. 

Pünktlich mit dem Glockenschlag werden die Gruppen auf ihre Strecken geschickt.


Und sofort wird gefahren was das Zeug hält. Hektisch wie im Rennen, nur im lustigen Kostüm. Viele stellen genau eine Epoche oder Fahrer nach.

Nach 4 Km geht es links ab und der 5 Km lange Aufstieg zum 210 m höhergelegenen  Castello Brolio beginnt. Die letzten Kehren hinauf sind schon strade bianche, romantisch mit Fackeln beleuchtet. Und es wird geschoben. Etwas verwundert habe ich nur Schwierigkeiten an den auf der Kuppe im Weg Stehenden und nach Luft Ringenden vorbei zu kommen. Die Abfahrt bleibt unbefestigt für weitere 5 Km. Ja, es braucht schon etwas Fahrgeschick, außerdem setzt Regen ein, der die Sache nicht einfacher macht. Hinter mir höre plötzlich das mir sehr vertraute Idiom des Ruhrgebiets: „ Eh, kumma Adidas Crossschuhe.“  -  Nur ich konnte gemeint sein und antwortete mit dem mir eigenen Sprachvermögen: „ Wo kommsse von?“ , dreh mich um,  und sehe in das Gesicht von Erich Zabel. Wir lachen. Ich sage ihm, die hätte ich in den 80ern von Klaus Peter Thaler. Er meint, die wären aber gut erhalten.Dann trennen sich unsere Wege. Er hält an, wohl weil sein Trupp anhält um Regenjacken überzuziehen. Denn der Regen hält an. Und wir sehen schon wie die Schweine aus, Dann endlich wieder Asphalt, sogar ziemlich flach bis Pianella. Es läuft, das Rad fährt fantastisch, trotz des Regens und des Drecks. Überall liegen jetzt abgefallene Startnummern auf der Straße. Direkt hinter Pianella beginnt die nächste weiße Straße. In 4 Km werden wir 130m höher sein. 

Ich fühle mich richtig wohl. Die Schotterstraßen und ich, wir mögen uns. Sie sind genau mein Ding. Kein monotones Treten, dafür ständiger Rhythmuswechsel, ständige Steuermanöver und dabei gleichzeitig versuchen, das Tempo zu halten und weiterzufahren. Wenn das Rad mal rutscht, na und - reintreten und lenken. Das Rad schlingert, was soll´s - einfach laufen lassen, es findet seinen Weg. 

Aber oh Herr, diese ganzen Verzagten um mich herum. Wussten die nicht, was sie erwartet? Haben die kein Vertrauen in die Fahreigenschaften ihrer Räder? Haben die wirklich so gar nichts von dem, was man Steuerkunst nennt?

Aber vielleicht sehe ich das ganze zu sportlich. Man kann ja auch schieben. Und am Rad schrauben. Ununterbrochen steht man und repariert, hauptsächlich Platten. Nicht nur am Straßenrand, sondern, gar nicht untypisch, auch auf der Fahrbahn. Der dann notwendige Schlenker wird von den Vorbeifahrenden wie selbstverständlich erwartet. Aber es macht Spaß.

Nur irgendwas irritiert mich an der Innenseite meines rechten Oberschenkels.  -  Mensch, da sind ja richtige Kratzer.  Na klar, auch meine Startnummer ist weg, und ich komme mit dem Oberschenkel an die Schnittkante des jetzt losen Kabelbinders. Etwas verdrehen, und weiter. 3 Km Asphalt stehen an bis Dievolo, dem Abzweig zum Hotel. Aufhören? Niemals. Dafür hat der Regen aufgehört. Schotter und Straße wechseln jetzt bis ins 100m höher gelegene Vagliagli.  Anschließend eine herrliche, 8,5 Km lange strada bianca. Ein ständiges Auf und Ab. Einfach köstlich. Nun 3 Km Asphalt ins 140m höhere Radda. Ein bekannter Weinort mitten im Chianti. Hier ist die erste Kontroll- und Verpflegungsstelle. Es geht steil hinauf in den historischen Stadtkern, Zuschauermassen stehen hier, rufen, klatschen. Einfach Volksfest. Die kostümierten Radfahrer kommen.


Hinter Radda geht es auf 2 Km steil hinab ins Tal der 180m tieferliegenden Pesa. 15% Gefälle zeigt das Straßenschild eingangs der kleinen Serpentinenstraße. Ich fahre flott mit dem nötigen Respekt für eine unbekannte Straße. Und werde überholt. Wow, knallt der an mir vorbei. Ein wahrer Descenteur, oder ein Einheimischer, der die Straße in- und auswendig kennt. Unten im flachen Tal fährt er aber ganz langsam und dreht sich immer wieder wartend um. Als ich ihm sage, er wäre einfach zu schnell für seine Gruppe gewesen, lacht er, reicht mir die Hand und fordert mich auf mit seiner zwischenzeitlich wieder versammelten Gruppe mitzufahren. Über 5 Km geht´s mit dem großen Blatt durchs flache Flusstal. Sowas macht Spaß! Nun folgt der Anstieg nach Panzano. Eine 5 Km lange Passstrasse  mit 200m Höhendifferenz. Oben in Panzano wartet der berühmte Toskanische Metzger Dario Cecchini ( Antica macelleria Cecchini ) mit seiner berüchtigten Straßensperre. Da gibt es kein Durchkommen, nur leckerste Wurstbrote, und das reichlich. Wie verabredet treffe ich hier Elisabeth. Sie ist sichtlich überrascht über meine gute Stimmung. Wir essen gemeinsam ein herrliches Brot, und weiter geht´s für mich. Der höchste Punkt der Strecke wartet.
6 Km mit 280m Höhendifferenz auf schlimmster Schotterstrasse. Zwischendrin die 2. Kontrolle und offizielle Verpflegungsstelle. Kurz danach der Hammer. Auf 590m macht die Straße 120 Höhenmeter. Im Schnitt mehr als 20%. Und hier gibt es den schlimmsten Schotter, hat die ´Straße` die tiefsten Furchen.

Unfahrbar. Ich schiebe. Etliche 100m. Natürlich gibt es einige, die es fahrerisch versuchen. Ich beobachte niemanden mit Erfolg. Dafür eine weitere Kuriosität. Wo wird geschoben? Natürlich auf den Stellen, die die einzig fahrbaren wären. Ein Fahrversuch bedeutet, man muss ausweichen, und hängt erst recht. 2,6 Km/h sagt das Garmin, ist meine Schiebegeschwindigkeit. Bergwandern mit Fahrrad. Es geht steil weiter auf dem Rad. Erst noch etwas hoch, dann runter. Extrem runter.

Aber in Manier eines Trialers bleibe ich im Sattel. Volpaia, ein Bergdorf am Hang, wird durchfahren

und weiter geht es auf Asphalt schnell hinab wieder ins jetzt 270m tiefergelegene Pesatal. Unterlenker, Bremsgriffposition, weit nach vorne schauen, 3,5 Km lang. Ich merke meinen Nacken. Jetzt ein kurzer sehr kräftiger Gegenstich. Genau wie ich es mag. Hintern aus dem Sattel, 42 X 28 reicht. Aber oh Schreck, das Hinterrad hubbelt. Flat tyre. Schaffe ich die Kuppe? Boah, so gerade.


Oben ist eine Kreuzung, von der die Straße aus weiter steigt. Fahrkilometer 66 zeigt mein Garmin. 

Ein brauchbarer Ort zum Schlauchwechsel. Es geht schnell, dank CO2. Nur finde ich keine Ursache in der tollen Conti Decke. Eine Amerikanerin, auch auf einem Pinarello, spricht mich an, und ist schier aus dem Häuschen, als sie erfährt, dass meins, wie ihrs von 1984 ist. Weiter geht`s. Eine Steigung wie ich sie liebe. Nur nach 4 Km ist mein Hinterrad wieder platt. Verflixt. Passende Stelle suchen und Schlauchwechsel zelebrieren. Das Loch im Schlauch finde ich. Es ist an der Unterseite. Der Reifen ist ohne Befund. Auch das Felgenwand ist OK.  Also neuer Schlauch rein. CO2.

Und weiter.  -  Genau 1,5 Km. Der 3. Platten. Genau eingangs der letzten weißen Straße die runter nach Gaiole führt, 7 Km vor dem Ziel. Ich habe keinen Schlauch mehr, auch kein Flickzeug bei. Aber ein Handy. Der Mannschaftsmaterialwagen mit der besten aller sportlichen Leiterinnen muss kommen.

Eine halbe Stunde Zwangspause. Nur fängt es wieder an zu regnen. Ich sehe mir die vorbeifahrenden MitstreiterInnen an. Sie sehen alle ganz schön geküsst aus. Komisch, so fühle ich mich gar nicht. Mein Mannschaftswagen ist da. Reservereifen, Reserveschläuche, CO2 Patronen, Standpumpe, Getränke, Riegel, einfach alles da.

Ich sitze wieder auf dem Rad, und die letzte Schotterpiste ist viel zu schnell abgespult. Unten in Gaiole hängt man mir die Finisherplakette um. Ich wäre gerne mehr gefahren.

 

Fakten

Voran eine wichtige Klarstellung: Der Continental Reifen Typ Grand Prix Classic L´Eroica Edition

ist nach meiner genauesten Untersuchung ( mit Lupe und Fahrversuch ) makellos! Er war nicht die Ursache der flat tyres.


Das gefahrene Pinarello Rad Mod. Treviso stammt aus dem Jahr 1984.


Ausstattung:

                   Rahmenrohrsatz ; Columbus SL

                   Gruppe: Campagnolo SR

                   Felgen:  Ambrosio Oro Clincher

                   Lenker u. Vorbau:  3 TTT

                   Sattel: Selle Italia mit Alugestell  Typ Cinelli

                   Farbe: Blau des Jolly Teams ( jolly blue )

                   Gewicht: 9,8 KG


Fahrdaten  etc. nach Garmin

                   77Km                              4:54:47h


                   15,6 Km/h                       1.533HM

                   Durchschnitt                             positiver Höhenunterschied


                   3.264 C                           15,5° C

                       Kalorien                                    Durchschnittstemperatur


                   ca. 40% davon sind unbefestigte Straßen, auf denen natürlich das Tempo

                   sinkt, so dass bestimmt 50% ( und mehr ) Zeit darauf verbracht wird.


Fazit

Mir hat die Teilnahme einen Riesenspaß gemacht , den ich allen RadsportlerInnen ebenfalls von ganzen Herzen wünsche.

Die Organisation ist perfekt! Die Landschaft ein Traum, und die von mir gewählte Strecke ist gut fahrbar. 

Also, hinfahren, teilnehmen, Spaß haben, und nicht krirremachenlassen, von wegen der Schwere und Länge der Strecken ( noch am Vortag wollte man mich überreden, nur die kleine Runde zu fahren. Da war vom Faktor 1,5 die Rede, mit dem man die Streckenlänge multiplizieren müsste, von Unfahrbarkeit weiter Strecken etc.  Alles Quatsch! ).


Die ganze Sache ist ein Mittelding zwischen Karneval für Rennradverrückte und einer aktiven Würdigung der Radsporthistorie.

Und man kann gut selbst entscheiden, zu welcher Seite man tendiert.

L 'Eroica 2015

30.09.2015

Mal wieder ein neues Abenteuer!
Klaus hat bei Continental-Reifen einen Startplatz für die diesjährige L 'Eroica in der Toscana gewonnen. Wir haben noch knapp 14 Tage Zeit für die Vorbereitung.
Machen wir das? Na klar machen wir das; Wenn nicht jetzt, wann dann?
Flugs wurde der alte Sturzring ausprobiert.

Muß ja alles stilecht sein.

Das passende Rad dafür wurde natürlich schnell aus dem Fundus ausgewählt: Ein Pinarello Treviso aus dem Jahre 1984. Dickere Reifen wurde schnell bestellt. Aber Conti wäre nicht Conti wenn es nicht zum Startplatz auch noch die passenden Reifen geben würde. Also wieder tauschen. Die erste Testfahrt mit der Übersetzung von 42-28 mal über den "Sender" war schon etwas hart.
Und heute, einen Tag vor unserer Abfahrt kommt auch noch das entsprechende Wolltrikot für die Veranstaltung, sehr schön, aber etwas gewöhnungsbedürftig, sind wir doch eher die High-Tech Materialien von ASSOS gewöhnt. Na mit dem richtigen skinfoil Unterhemd darunter wird es sicher gehen! Jedenfalls sieht es sehr schmuck aus!

PINARELLO -immer wieder gerne-

August 2015

Auf Grund unserer jahrzehntelangen Kontakte zu Pinarello haben wir jetzt diesen wunderschönen Pinarello DOGMA für einen lieben Radsportkollegen beschaffen können.

Neue/alte Trikots

Juli 2015

Fagnano Republic
ASSOS läßt die Tradition der besonderen italienischen Radtrikots weiterleben!
Aus Anlaß der 17. Etappe des diesjährigen Giro d'Italia, die vor der Haustür von ASSOS in Lugano endet, der einzigen in diesem Jahr außerhalb Italiens, und zur Unterstützung der Radsportjugend von Palermo hat ASSOS eine Edition von (nur) 49 SS.Fagnano Republic Trikots aufgelegt.
Es greift die Tradition der grafischen Gestaltung mit Zeitungs Headlines auf, wie man es am Trikot von Francesco Moser bei seinem Rücktritt vom aktiven Radsport 1987 sehen kann und nimmt farbliche Anklänge an dem Maglia Rosa des Giro, hier zu sehen an einem Trikot, das mir Pinarello aus Anlaß des Girosieges des Del Tongo Fahrers Franco Chioccioli 1991 schenkte.





200 Jahre Anlass zur Fahrradentwicklung

April 2015


1817 startete Karl v. Drais zur allerersten Fahrradfahrt. Eine Initialzündung zur Entwicklung des Fahrrades, und das kann man ruhig wörtlich verstehen, jährt sich aber schon 2015 zum 200sten mal.


Am 10.April 1815 abends um 19:00 gab es im Vulkan Mount Tambora auf der Insel Sumbawa in Indonesien eine gewaltige Eruption. Die weltweit größte seit ca. 25.000 Jahren und die existenziellste Naturkatastrophe in der neueren Menschheitsgeschichte. 

Alle damit verbundenen Zahlen sind unvorstellbar. Von dem ehemals 4300 Meter hohen Berg blieben nur 2850 Meter übrig. Ca. 160 Kubikkilometer Pyroklastika mit einer Masse von 140 Milliarden Tonnen wurden ausgeworfen. Die dafür benötigte Sprengkraft entspricht etwa 170.000 Hiroshimabomben. Die Explosionen waren noch in 1800 Km Entfernung zu hören. Das ganze Inferno dauerte 5 Tage. Mindestens 70.000 Menschen fanden dabei direkt den Tod. Die Zahl der weiteren, indirekt ums Leben gekommenen lässt sich nicht beziffern, soll aber deutlich im sechsstelligen Bereich liegen.


Die aufgewirbelten Staubpartikel verteilten sich über die ganze Erde und verursachten auch gerade in Europa heftige Ernteausfälle und eine große Hungersnot. Das folgende Jahr 1816 wurde „ Jahr ohne Sommer“ genannt, und war das bisher kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Ernteausfälle verdreifachten die Getreidepreise. Die hohen Haferpreise bewirkten einen starken Rückgang des Pferdebestandes, und dass bei gleichzeitig steigendem Wunsch nach mehr Mobilität, beschleunigte doch die Wirtschaftskrise den Auswanderungswillen großer Bevölkerungskreise. In England und Frankreich kam es zu Aufständen und die Schweiz rief den Notstand aus. 


In allen Lebensbereichen kam es in den Folgejahren zu bemerkenswerten Entwicklungen. Die Katastrophe scheint einen wahren Innovationsschub  ausgelöst zu haben. So stiftete z.B. der damalige württembergische Regent König Wilhelm I.  1818  ein landwirtschaftliches Fest und eine landwirtschaftliche Unterrichtsanstalt. Das Fest ist heute als Cannstätter Wasen bekannt, und die Unterrichtsanstalt ist die berühmte deutsche Universität  für die „grünen“ Berufe in Hohenheim.


Wie geradezu kurios diese Katastrophe die Entwicklung auch auf scheinbar wenig, oder gar unbetroffene Bereiche beeinflusst hat, lässt sich an einem Beispiel aus der Bildenden Kunst beobachten. Der engl. Maler William Turner gilt unumstritten auch gerade wegen der Farblichkeit seiner Bilder als einer der Wegbereiter der Modernen Kunst. Diese Farblichkeit beobachtete er bei den prächtigen Sonnenuntergängen des Jahres 1816, die ihre atemberaubende Farbigkeit der Lichtbrechung in dem Vulkanstaub verdankten.


Die Anstrengungen, die Karl v. Drais seit 1812 zur Entwicklung eines nur mit Menschenkraft betriebenen pferdelosen Wagens unternahm, dürften ebenfalls durch diese Katastrophe weiteren Antrieb bekommen haben, und die gipfelten ja bekanntermaßen 1817 in dem ersten brauchbaren Zweirad, dem Vorläufer aller unserer Fahrräder.  


Das dieses Draisine genannte Zweirad unseren Fahrrädern durchaus ähnliche Fahreigenschaften aufweist und von einem Stellmacher gefertigt wurde, ist aber eine andere Geschichte, der wir bestimmt ausgiebig in zwei Jahren, wenn sich am 12.06.2017 der Tag seiner ersten Fahrt zum 200sten mal jährt, gedenken werden.








AX-Lightness Vial Evo D...... oder der lange Weg zum neuen Rad

Januar 2015

Kennt ihr das Kribbeln?
Und das "alte Rennrad" ist ja auch schon richtig alt.
Von 2007! Natürlich hat es einen Carbonrahmen und wiegt nur 6,8 kg inkl. der Pedale, aber...., ja aber....,und überhaupt...,ne, und wirklich...!

Nein, nein, ganz klar, ein Neues muss her.
- Nur, wie sagt man es zuhause? Steht doch da fast ein Dutzend fahrbereiter Maschinen, äh, ohne die Oldtimer-Rennradsammlung versteht sich, die zählt ja nicht.
Was sagt die beste aller Ehefrauen? - Die hat schon lange meine Unruhe bemerkt. Das Flackern in den Augen, oder die Temperatur meiner Hautoberfläche, das innerliche Glühen, oder sonst was.
Das Ja, wenn auch subtil geäußert, ist da.

Wieviel Jahre lebt sie eigentlich schon mit meiner Rennradverrückheit?
Es ist Ende August, Eurobike 2014. Die Leistungsschau der ganzen Branche. Die Testberichte des neuen AX Lightness Evo waren überschwenglich. Und ein deutscher Hersteller, Made in Bayern. Also hin zum AX-Stand. Begeisterung!  Beratung -auch toll! Und zack, noch auf dem Stand bestellt, mit passenden Laufrädern, Sattel, Lenker etc. Dann acht lange Wochen Wartezeit.  Wird ja alles erst auf Bestellung produziert.

Und nun Mitte Dezember habe ich es fast fahrbereit montiert. Pedale, Lenkerband und Flaschenhalter fehlen noch. Stattdessen hängt eine Weihnachtskugel 'dran. Und es steht exponiert mitten auf meinem "Wildwechsel" im Haus.

Welch eine Freude. Frohe Weihnachten.

 

P.S gaaanz wichtig:  Bild Nr. 8 = die Waage zeigt das Gewicht des  Rahmens inkl. der Steuer- und Tretlager an!


Neuer Webshop ist online

Ab dem 18.09.2014 ist unser neuer Webshop endlich online.

Stöbern Sie doch mal darin; viellleicht findet sich ja das eine oder andere Teil
was noch in Ihrer ASSOS Sammlung fehlt.

Hier geht es zum Shop: http://www.assos-radsportbekleidung.de